Die Geschichte des Hörnemeister-Clan

Da Hubald Hörnemeister der Namensgeber dieser seltsamen Comics ist, hat Starreporter Buster entschieden, auch die Geschichte seiner Vorfahren zu recherchieren. Dabei musste Buster entdecken, dass sowohl in der Geschichte des Hörnemeister-Clans als auch in Hubalds Vergangenheit einige dunkle Flecken selbst durch einen investigativen Reporter seiner Klasse nicht aufzuklären waren.

 

Die Vorfahren der Hörnemeisters reisten Anfang des 19. Jahrhunderts illegal nach Deutschland ein und gaben sich zunächst als Hirsche aus, um Probleme mit den Einwanderungsbehörden zu umgehen. Die ersten Dokumente, die Buster ausgraben konnte, betreffen Hubalds Großmutter Elvira Fies, die ledige Mutter von Berthold, Hubalds Vater. Sie hatte erfolglos versucht, dem Hirsch Peter Lustig die Vaterschaft für Berthold anzuhängen. Bei dieser Gelegenheit flog dann auch die illegale Einwanderung dieses Elch-Clans auf. Durch die Wirren des Maus-Igel-Konflikts folgten daraus aber keine juristische Konsequenzen.

 

Elvira heiratete dann den ebenso arglosen wie fern verwandten Opa Hörnemeister. Berthold wurde einbenannt und führte fortan den Familiennamen Hörnemeister (wer will schon Fies heißen?). Die Ehe hielt nicht lange. Elvira, die zwar nun nicht mehr Fies hieß, es aber immer noch war, ließ Opa Hörnemeister mit Berthold sitzen und brannte mit einem Hill-Billy-Elch durch. Ihre Spur verliert sich in Norwegen. Gerüchte besagen, dass sie sich später einem Show-Elch zugewandt hätte und nunmehr in den USA lebt.

 

Berthold wuchs also bei seinem Stiefvater auf, der wohl ebenso arglos wie hilflos bei der Kindererziehung war. Es gibt jedenfalls umfangreiche Akten zu Berthold in den Archiven der Strafjustiz. In seiner Verzweiflung arrangierte Opa Hörnemeister eine Ehe mit Amalia Hufnagel. Danach endeten zumindest die Strafprozesse gegen Berthold und Hubald wurde geboren. Im Geburtsregister ist er mit dem Namen Hartmut eingetragen. Es gibt auch Gerüchte über einen Zwillingsbruder, die Buster aber nicht mit Dokumenten belegen konnte. Erschwert wurden Recherchen durch die Neigung des damaligen Standesbeamten zu fettigen Speisen, die oft auf allen möglichen Registern abgelegt wurden.

 

Auch die Ehe von Berthold und Amalia war kurz und unglücklich. Beide machten sich bei Nacht und Nebel aus dem Staub. Niemand konnte bisher etwas über ihren Verbleib in Erfahrung bringen. Jedenfalls überließen sie die Erziehung des kleinen Hartmut/Hubald Opa Hörnemeister. Der schien zumindest bei der Kindererziehung dazugelernt zu haben. Es gibt jedenfalls keine umfangreichen Akten der Strafjustiz zu Hartmut/Hubald. Oder es liegt daran, dass diesem kleinen Elch einfach die Phantasie und Intelligenz für eine kriminelle Karriere fehlte. So musste er trotz aller Bemühungen die Baumschule ohne Abschluss verlassen. Sein Abgangszeugnis enthält wenig schmeichelhafte Bemerkungen zu seinen Talenten und/oder schulischen Leistungen.

 

Dann kommt wieder einer dieser dunklen Flecken: von 1985 bis 1988 gibt es keinerlei Dokumente zu Hartmut/Hubald. Auch Opa Hörnemeister konnte (oder wollte?) zu diesem Zeitraum keine Angaben machen. 1989 endlich ein Lebenszeichen von ihm: er arbeitet nach Augenzeugenberichten als Tagelöhner in der Eifel. Registereinträge oder Dokumente konnte Buster aber nicht finden. Erst 1993 taucht Hubald wieder in einem Register auf und zwar mit einer Namensänderung. Es bleibt ein wenig rätselhaft, warum er seinen Namen in Hubald geändert hat. Man munkelt etwas von juristischen Erfordernissen. Buster glaubt, dass Hubald eher irgendwelche Spuren verwischen will.

 

Im gleichen Jahr wanderte Hubald nach Dr-Maus-Land aus und wurde dort zum „Comic-Helden“ berufen, weil gerade sonst keiner verfügbar war oder Lust auf den Job hatte. Anfangs trat er dort nur mit Pierre Piqué, dem übelgelaunten Igel auf. Später kamen Möäzedes und Junior hinzu.

 

Gastauftritte von Pinguinen, Katzen, Hunden, Vögeln und Würmern (alle namenlos) und dem Kängaru Roo sollten den Comic beleben. Hubald legte jedoch jedes Mal Widerspruch ein, wenn eine dieser Figuren einen Stammplatz erhalten sollte. Insbesondere Roo schien ihm ein Dorn im Auge zu sein. Legendär wurde der Streit zwischen Hubald und Möazedes um den Hund Thorvald und die Katze Minka. Er ist immer noch nicht beigelegt, aber es sieht nach einem klaren Punktsieg für Möazedes aus, denn Minka hatte zumindest mehr Gastauftritte als Thorvald. Würmi und Grotti wurden dagegen von allen Beteiligten sofort akzeptiert. Vermutlich dachte man, die Beiden seien für die Rolle der ultimativen Witzfiguren eingestellt worden.

 

Hubald erlebte eine große Krise in den Jahren 2009 bis 2013, als Anne das Zeichnen und die Webseite vollkommen aufgab. Die Arbeitslosigkeit setzte ihm schwer zu. Es gibt Gerüchte, dass er sich als Zootier und im Zirkus beworben hatte. Und zuletzt sogar Engagements in zweifelhaften Werbefilmchen angenommen hätte. Aus dieser Zeit stammt auch eine gewisse Sensibilität gegenüber neuen Projekten, denen sich Anne gelegentlich widmet, wie z.B. Miroslav Spuckowski.

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© Annelie Riedel