Zeichnungen des Jahres ab 2017

Die folgenden Zeichungen und Texte sind im aktuellen Jahr veröffentlicht worden. Wenn man mal eine "Aktuelle Zeichnung" verpasst hat oder ein Lieblingszeichnung hat, hier ist sie, noch nicht verdrängt von der aktuellen Zeichnung.

 

Stürmisches Herz - 16.02.2019

 

Dieses Bild entstand ohne großes Nachdenken. Ich folgte einfach den Dingen, die auf dem Papier entstanden, war dabei ganz vertieft.

 

Oft erreiche ich mehr, wenn ich nicht ganz so anstrengt mein Hirn einsetze. Denn sobald das Hirn übernimmt, bekommt der innere Kritiker eine laute Stimme. Hier würde er wohl sagen: "Was soll das mit dem Herzchen?" Und ich kann nur antworten: "Weiß ich doch auch nicht!"

Der König der Elefanten - 16.06.2018

 

Ganz frisch aus dem Atelier, gerade erst vergangenen Dienstag beendet. Gut, ich musste es auf den Kopf stellen, um den „König der Elefanten“ darin zu erkennen. Ihr könnt ihn nicht sehen? Macht nichts, vielleicht entdeckt Ihr etwas ganz Anderes.

 

Das Bild bietet nach jeder Drehung neue Perspektiven. Und nichts davon war Absicht. Ich male eben nur so vor mich hin. Das sind die magischen Momente, in denen ich tatsächlich entspannt bin, vollkommen entspannt.

Drei Eulen - 23.05.2018

 

Da hocken also drei Eulen und dann ist da irgendwas mit Französich. Was soll das? Nun, nach so langer Zeit weiß ich es auch nicht so genau. Ich wollte ganz bestimmt drei Eulen zeichnen. Aber wie es zu diesen französischen Bruchstücken kam, kann ich wirklich nicht sagen.

 

Letztendlich sind diese drei Eulen für mich die Darstellung der modernen Kommunikation: alle senden, keiner empfängt. Schade eigentlich, denn so dumm sind die Eulen-Mitteilungen gar nicht.

 

Das Pferd - 24.02.2018

 

Eine Seltenheit in meiner Sammlung. Das Bild war von Anfang an so geplant. Ich malte nach einer Vorlage von Franz Marc und wollte tatsächlich ein Pferd von hinten darstellen.

Natürlich ähnelt es dem Vorbild nur ungefähr, denn ich schaute das Bild nur kurz an und arbeitete dann mit dem Bild in meinem Gedächtnis. Nach einem ersten Zwischenergebnis musste ich nochmals das Original zu Rate ziehen. Mein Bild sah komisch aus. Ich konnte aber nicht wirklich feststellen, woran das lag. Beim Blick auf die Vorlage war alles klar: der Schweif fehlte.

"Hätte sie mal im Biologieunterricht besser aufgepasst ... " ist man geneigt zu sagen. Aber natürlich war so etwas nie Thema meines Unterrichts. Es war irgendetwas mit Vererbungslehre und dem Zitronensäurezyklus.

Womit man sein Gehirn so belasten muss ...

Das Verhängnis naht - 01.10.2017

 

Dieses Bild entstand während einiger Zeit im „Sessel der Untätigkeit“. Richtig, nicht an einem „ordentlichen“ Arbeitstisch oder einer Staffelei.

Ich malte eher ohne Sinn und Ziel vor mich hin. Es gab andere wichtige Aufgaben, die ich aber mangels Konzentration und Energie einfach nicht in Angriff nehmen konnte. Am Ende hatte ich ein Bild und das ungute Gefühl, dass durch meine Untätigkeit hinsichtlich der wichtigen Aufgaben, das Verhängnis einen Schritt nähergekommen war.

Disco Galactica - 19,08.2017

 

Ich war in meinem Leben vielleicht 4-5 Mal in einer Disco. Daher habe ich keinen Schimmer, wie es dort wirklich ist. Aber wozu gibt es denn das Fernsehprogramm? Da wird doch das pralle und wirkliche Leben abgebildet (*hüstel* - braucht da jemand Nachhilfe in Mediennutzung?) 

Hier sieht man auf jeden Fall meine ganz persönliche Vorstellung einer Disco für Aliens. Auch die brauchen mal eine Abwechslung zur Zerstörung fremder Zivilisationen. Oder was die sonst so machen. Falls es sie geben sollte.

Energie - 16.07.2017

Dieses Bild gab mir tatsächlich viel Energie. Ich konnte mich beim Malen völlig entspannen, weil ich ohne ein konkretes Ziel malte. Ich folgte einfach den Mustern, die beim Zeichnen mit Ölpastellkreide und anschließendem Übermalen mit Aquarellfarben entstanden.

Das Endergebnis war eine Farbenexplosion mit vielen Mustern. Für das Auge des Betrachters ist es vielleicht nicht so entspannend. Ich verbinde aber mit dem Bild immer noch das Gefühl von Energie aus dem Entstehungsprozess.

Pest oder Cholera - 17.05.2017

 

Ehrlich gesagt: ich weiß gar nicht mehr, warum ich das Bild "Pest oder Cholera" genannt habe. Ich glaube, es könnte mit der damaligen Lebensphase zusammenhängen. Ich war beim Malen innerlich ständig mit Entscheidungen beschäftigt. Die Optionen waren irgendwie alle ziemlich bescheiden, also ständig eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Die merkwürdigen Kreise und anderen Formen sehen ein wenig wie Viren aus. Na ja, aus meiner Laiensicht jedenfalls ...

Das Bild entstand in einer Phase, in der mich Kopfschmerzen des Öfteren heimsuchten.

Normalerweise gehöre ich zu den Glücklichen, die Kopfschmerzen aus eigener Erfahrung nicht kennen. Kopfschmerz ist bei mir daher ein sehr deutliches Zeichen, dass etwas gar nicht richtig läuft in meinem Leben.

Aber immerhin scheinen Kopfschmerzen die Fähigkeit zu verleihen, in zwei Richtungen gleichzeitig zu blicken.

Hier wollte ich die vier Jahreszeiten darstellen. Ich hatte das Thema in vielen Vorstudien aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet. Mit Worten versehen. Oder mit Symbolen (Sonne, Blatt, Blume, Schneeflocke) dargestellt.

Am Ende kam ich zu dem Schluss, dass es letztendlich die Farben sind, die Jahreszeiten am besten wiedergeben. Ich habe meine Farben gewählt. Andere Menschen mögen die einzelnen Jahreszeiten mit anderen Farben verbinden. Vielleicht wollt Ihr es selbst einmal ausprobieren: raus aus der Konsumwelt, hinein in die Kreativwelt!

Das Bild habe ich "Freiheit" getauft.

Es entstand bereits 2014 während einer Gruppenstunde. Ich nahm mir die Freiheit, die Farbreste eines Mitmalers zu verarbeiten. Vielleicht habt Ihr das Gefühl, dass Freiheit fröhlichere Farben haben sollte. Dachte ich zuerst auch. Aber dann ging mir durch den Kopf, dass Freiheit eine ziemlich schwierige Sache ist.

Meine Freiheit bedeutet oft die Beschneidung der Freiheit anderer Menschen. Und Freiheit fordert verdammt viele Entscheidungen von uns. Und Mut.

Eine Zeichnung, die etwas Comicartiges an sich hat.

Eine kleine Eule, die anscheinend etwas wissen will und eine große Eule, die einen leicht genervten Eindruck macht.

Die Worte „why?“ und „Shut up“ lassen vermuten, dass hier etwas nicht richtig läuft. Erwachsene sollten die Wissbegier der Jugend nicht mit einem „Halt die Klappe“ abwürgen. Sollten wir nicht alle froh sein, wenn der Nachwuchs ernsthaftes Interesse zeigt?

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© Annelie Riedel